Labor Himberg - Wettbewerb
Der Wettbewerbsbeitrag wurde mit einem Ankauf gewürdigt !
Situation
Umgebende Bebauung und naturräumliche Elemente
Der ebene Baugrund befindet sich am nordwestlichen Siedlungsrand der 7000 Einwohner Gemeinde Himberg. An den Grundstücksschmalseiten grenzen Einfamilienhäuser an, an den Längsseiten Felder.
Räumlicher Kontext und Setzung in der Siedlungsstruktur
Kompakte lineare Setzung – Bestandsnahe situiert - hochwertige Freiflächen
Der längliche Baukörper wird parallel zur Grundstückslängsseite in angemessenen Abstand zur Straße und sinnvoller Nähe zum anzubindenden Kaninchenstall gesetzt.
Somit wird ein hochwertiger Freiraum inkl. Parkplätze für die Mitarbeiter vor dem Gebäude geschaffen, und die Tiergehege liegen vom Verkehr geschützt hinter dem Gebäude.
Kurze äußere Erschließungswege
Die bestehende Erschließungsstraße am Grundstück wird lediglich um die Neubau - Gebäudelänge für die PKW Stellplätze + Zugang verlängert, ebenso die Zufahrt zum Haustechnikhaus um dessen Länge.
Baukörper
Einfache Orientierbarkeit – klare Architektursprache
Die Kubatur ist durch wenige große Fassadenöffnungen strukturiert. Verschieden größe Bögen überspannen die Zugangsbereiche – ziehen den Nutzer an – signalisieren klar wo es hinein geht.
An der Kubatur Schmalseite, unmittelbar an der bestehenden Zufahrtsstraße, findet so die Anlieferung statt. Baukörpermittig hat der Hauptzugang den größten Bogen – auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite steht ein weiterer Bogen für den Ausgang zu den Gehegen.
Labor mit Aufenthaltsqualität
Über dieser zentralen Zugangssituation sind im oberen Geschoß kleinere, inverse Bögen im Bereich der Schleusen gesetzt. Diese Öffnungen sind als Einbringöffnungen nutzbar. Sie werden von außen blickdicht verglast. Diese Mittelzonen sind auch innen durchgängig verglast. Somit gibt es Aus + Durchblicke in die kultivierten Parklandschaften. Das sorgt für gute Orientierung und ist ein wesentlicher Beitrag zum Nutzerwohlbefinden.
Kompakter, kleiner Baukörper
Die Raumorganisation wurde hinsichtlich Raumgrößen – Sparsam, aber Komfortabilität für die Arbeitsabläufe geplant. Daraus resultiert ein kompakter, länglicher Baukörper mit 2 oberirdischen Geschoßen und einem aufgesetzten Haustechnikaufbau, der klein ist und durch wenige verhältnismäßig, große Fassadenöffnungen – nochmals kleiner wirkt.
Raumprogramm und Funktionsabläufe
Kurze Wege - kreuzungsfreie Bespielung
EG: Von den straßenseitigen Parkplätzen durchschreitet man einen Park mit Wasserfläche und geht zentral in das Gebäude. Links sind die Anlieferung, Lager, Waschstraße und die Büros zum straßenseitigen Park, mittig der Seminarraum und gegenüber der Aufenthaltsraum der zu den Tiergehegen hinter dem Gebäude orientiert ist.
Rechts sind die Sanitärräume und nach einer Schleuse die S2+S3 Labors für die Großtiere.
OG: Mit Lift oder Wendeltreppe kommt man in den Bereich vor der Schleuse – danach im Einbahnsystem vom Reingang in die li. oder re. Hüfte durch die Labors in den unreinen Gang – von da mit dem unreinen Lift direkt in die Waschstraße im EG
Reduziert auf das Nötigste
Ökologie und Ökonomie
Die Grundgedanken des Entwurfes sind ein sparsamer Umgang mit Bodenfläche, ein effizientes Statik + Materialkonzept, maximierte Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit + Nachhaltigkeit in Herstellung und Betrieb.
Innovative Energieversorgung
fast keine Heizkosten
Der Großteil der Wärmeerzeugung soll durch eine Pellets-Heizungsanlage erfolgen, welche durch die verbrauchte Menge an Einstreu befeuert werden kann. Für Engpässe wird ein Dampf-Wärmeumformer hegestellt, welcher über die herzustellende Dampferzeugung versorgt wird.
Dieses System bedeutet 42.000 € Einsparung von Erdgaskosten. Dazu zusätzlich ergibt sich aufgrund der CO2 neutralen Verbrennung eines natürlichen Rohstoffes eine CO2 Einsparung gegenüber Erdgas von 303.600 kg / Jahr
Hocheffiziente Kühlung
Verwendung von Kältemaschinen mit Turbocor-Verdichtern + ölfreiem Betrieb
Verwendung von hybriden Rückkühler – Besprühung auf Kühloberfläche mit entmineralisiertem Wasser bei hohen Aussentemperaturen –> kleineres Gerät + höherer Wirkungsgrad wie bei konventionellen Systemen
Konstruktion und Material
Um den hygienischen - und Luftdruck Ansprüchen gerecht zu werden, wird Stahlbeton als tragendes und umhüllendes Material und wo erforderlich für Innenwände vorgeschlagen.
Innen können 40 cm Stahlbeton Rundsäulen im Achsraster 6,5 x 8 m gesetzt werden, darüber Unterzüge mit 0,4 x 0,6 m und STB Decken mit 25 cm.
Die Gebäudehülle wird aus Stahlbeton - ggfl. eingefärbt- hergestellt, ist somit gleichzeitig Außen Tragstruktur und Witterungsschutz= Einsparung von Witterungsschicht. Die Dämmung liegt innen.
Die Ausbildung großer bogenartiger Ausschnitte ist mit diesem Material einfach.
Wettbewerbsteam:
Architektur: Arch. DI Christian Farcher + Martin Schreiber Bsc. -> archipur
Haustechnikplanung: Ing. Kurt Zaunschirm, Ing. Matthias Pomper
Ing. Markus Pferschy -> Fa. Welatech
Laborplanung: D.I. Lisa Kopa -> das Planungslabor
Statik: DI Dr. Patrick Hölzl -> Hölzl & Rebernig ZT GmbH
Aussenanlagen: DI Karin Graf -> Landschaftsarchitektur
Rendering: Petrit Vejseli, BsC