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Volksschule Pichling - Wettbewerb

Volksschule Pichling - Wettbewerb

Auszug aus dem Juryprotokoll:

Das Projekt schlägt einen progressiven Ansatz vor, der das pädagogische Konzept architektonisch weiterdenkt – die Ausbildung der Klassenverbände durch Schiebeelemente und Auflösung der Clusterbereiche zu einem räumlichem Kontinuum.

Die Qualität des Projekts wird aus der Offenheit bezogen.

 

RAUMKONZEPT - ÖKONOMISCHER BAUKÖRPER - 4 flächige Cluster mit hoher Flexibilität - maximal kompakter Baukörper

  • Der Neubau ist 3 geschoßig angelegt, das Erdgeschoß mit dem rückspringenden, großteils verglasten Sockelgeschoß nimmt die administrativen und Gemeinschafts-Räume Durch verschiebbare Raumtrennelemente kann hier eine 360 m2 große, zusammenhängende Nutzfläche für Gemeinschaftsveranstaltungen bespielt werden.
  • In den zwei quadratischen Obergeschoßen befinden sich jeweils 2 Cluster mit 3 und 4 Klassen. Vorteile dieser Grundrissgeometrie sind minimale Weglängen und somit Einsparung von clusterinternen Sanitärgruppen, hoch- und gleichwertige Außenbezüge der Klassen in alle Himmelsrichtungen und die Möglichkeit übersichtliche, flächige Cluster auszubilden. Die Kapazitäten der Bestandssanitärgruppen werden den Schülerzahlen entsprechend erhöht.
  • Die runden Deckenöffnungen für die Stiegen sind zentrales Verbindungselement / Verzahnung zwischen Hort und Volksschul-Cluster. Dieses Gelenk ist lokale Garderobe je Geschoß, gemeinsamer Treffpunkt und Kommunikationsraum.
  • Die Clustermarktplätze, mit Sicht nach außen, schließen direkt an dieses Gelenk an und werden in idealer Anordnung allseitig von Klassen, Teamraum, Förderbereich umsäumt. Sie haben einen gedeckten Freibereich in min. ½ Klassengröße. Flexible Wandelemente und Möbel ermöglichen unzählige Varianten des Öffnens und Schließens zwischen den Bereichen.
  • Die Wand zwischen Klasse und Marktplatz könnte so aussehen: schmales Fixglaselement - fixe Holztür und Rahmen - mobile Trennwand - kurze Fixwand. Der Grad der Durchlässigkeit/Sichtbeziehungen wird von den Nutzern selbst gewählt + variiert.
  • Die Lehrerteamräume und Förderbereiche sind um ein zentrales Atrium angelegt. Die 3 Förderbereiche haben je 12 m2. Sie sind für Kleingruppen geeignet, die wechselweise von den benachbarten Clustern genutzt werden können.
  • Jede Klasse hat zumindest eine fixe Massivwand an der ein „ActivPanel“ montiert werden kann.
  • Die Hort ergänzende Nachmittagsbetreuung im EG kann anstatt in Cluster Klassen im Mehrzweckbereich, Kindercafe/Mehrzweckbereich und der Bibliothek/Mehrzweckbereich erfolgen.
  • Die Hort ergänzende Nachmittagsbetreuung im 1.OG kann in einem Cluster oder beiden Clustern erfolgen.
  • Mit der Wahl des quadratischen Baukörpers ist die erzielbare, in wirtschaftlicher Bauweise machbare Kompaktheit erreicht, welche sich durch optimale Flächeneffizienz und somit höchst ökonomischer Herstellungs- und Betriebskosten positiv auswirkt.

 

ÖKOLOGISCHE MATERIALISIERUNGNachhaltiges Wohlfühlklima durch natürliche Baustoffe

  • Diese Schule ist nicht nur Schulhaus, sondern muss darüber hinaus auch den Anforderungen des veränderten soziologischen Kontextes – die Schule wird von vielen Kindern den ganzen Tag über genutzt- gerecht werden und Aufgaben des Wohnhauses übernehmen. Deshalb finden sich im Entwurf „Wohnlichkeit vermittelnde Elemente“ wie Loggien/gedeckte Freibereiche, Atrien, Rückzugsbereiche.
  • Zusätzlich arbeiten wir mit der Verwendung natürlicher Materialien auf einen ansprechenden Aufenthaltscharakter Wir schlagen den großflächigen Einsatz von Sicht und begreifbaren Holzelementen und Oberflächen vor.
  • Materialität wird eine möglichst günstige Bilanz hinsichtlich grauer Energie angestrebt. Ein sehr hoher Anteil von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen soll erreicht werden.
  • Für eine einheitliche Ensemblewirkung wird für die Fassade weißer Putz auf mineralischer Basis vorgeschlagen, die in Kammputztechnik aufgebracht wird. Innen werden bei Verwendung von Stahlbetonwänden diese in Sichtbetonoptik belassen.
  • Die zur Tragkonstruktion ergänzenden Massivwände werden aus Tonziegeln gemauert + verputzt.
  • Mobile Trennwände werden aus Holz gefertigt.
  • Die Fenster sind Holz-Alu Konstruktionen, die extratiefen Fensterablagebänke und Türen/Türstöcke aus Holz
  • Abgehängte Decken werden aus Holzlamellen mit Akustikauflage gefertigt.
  • Als Böden werden Parkett / Linolböden / Industrie Kugelgarn präferiert.
  • Sämtliche Möbel können aus heimischen Massivhölzern gefertigt werden.

 

ÖKONOMISCHE GEBÄUDETECHNIK - Das Low Tech Energiekonzept des Schulzubaus basiert auf einem optimierten Zusammenspiel einzelner nachhaltiger Low-Tech-Anwendungen. Wesentliches Augenmerk wird auf effiziente Belüftung und Belichtung gelegt:

  • Wärme:                - Energieversorgung über Fernwärme

- Wärmeabgabe über Fußbodenheizung mit Einzelraumregelung

- solare Energiegewinne über große Glasflächen

  • Lüftung: - mechanische Lüftung der Klassen mit Wärme +Feuchterückgewinnung, CO2-gesteuert

- Automatisierte Fensterlüftung (Querdurchlüftung) mit zentralen Abströmöffnungen-Sommer- und           …Nachtlüftung), Temperatur- und CO2-gesteuert

- windgestützte Abluftventilatoren als Unterstützung der Sommer- und Nachtlüftung

  • PV-Anlage - Grundabdeckung des Eigenstromverbrauches
  • Regenwassernutzung - Regenwassernutzung für automatische Bewässerung der Grünflächen
  • MSR-Technik - Übergeordnete Leittechnik zum optimalen Zusammenspiel aller technischer Anlagenteile
  • Sonstige Maßnahmen - Außenliegender lichtlenkender Sonnenschutz zur Erhöhung der effektiven                -                             Tageslichtnutzung und Vermeidung sommerlicher Überwärmung

Durch den kompakten Baukörper, die hochwertige Ausführung der Außenbauteile sowie Dreischeiben-Sonnenschutzverglasungen mit außenliegendem Sonnenschutz wird sowohl der Heiz- als auch Kühlbedarf von Grund auf sehr niedrig gehalten. In Kombination mit einer hocheffizienten Haustechnik in Low-Tech-Ausführung ergibt sich ein sowohl in Errichtung als auch Betrieb ökonomisch äußerst wirtschaftliches Bildungsgebäude.

Effiziente Belichtung:

  • Der 32 x 32 m große Grundriss wird, zusätzlich zu den umlaufenden Fensterbändern, durch eine - bei der Anbindung an den Bestand gesetzten runden Belichtungsöffnung durch alle Geschoße - sowie 2 Einschnitte in der Verlängerung der Clustermarktplätze - optimal mit Tageslicht versorgt.
  • Ein zentrales Atrium bringt Licht und Luft inmitten der Lehrerteamräume und der Förderbereiche.
  • Der Einschnitt für die witterungsgeschützte Fluchttreppe im Freien wird zur Tageslichteinbringung
  • Das Stiegen Auge zum Kreativcluster im UG bekommt zusätzlich zum Licht von oben 2 diagonal gegenüber gesetzte Lichthöfe, damit ist ein hoher Außenbezug und Tageslichtanteil gewährleistet.

 

 

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